• Geburtsgeschichten

    62 | Annika – Hormonschwäche, 2 Sternenkinder, Zervixinsuffizienz, Frühchen, Krankenhausgeburt, Hausgeburt, Makrosomie

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    Annikas erste Schwangerschaft ist nicht geplant, aber sie merkt gleich, dass sich in ihrem Zyklus und ihrem Körper etwas verändert hat. Doch der Schwangerschaftstest ist negativ und die Ärztin, zu der sie geht, nimmt sie nicht ernst und macht keine weiteren Tests. Sie sagt Annika sogar fälschlicher Weise, dass sie für weitere Tests selber bezahlen müsste, was sich Annika, die zu der Zeit noch Studentin ist, nicht leisten kann.

    Über die kommenden Monate hat Annika immer wieder Blutungen. Zwar sagt ihr ihr Gefühl, dass sie schwanger ist, aber verunsichert von der Erfahrung mit der Ärztin geht sie davon aus, dass die Blutungen auf einen unregelmäßigen Zyklus zurückzuführen sind.

    Bei einem Snowboardurlaub spürt Annika plötzlich ein Ploppen im Unterleib und merkt, wie ihr Flüssigkeit die Beine runter rinnt. Sie geht sofort zur nächsten Toilette, auf der sie traurigerweise ganz allein und ohne Unterstützung einen Handteller großen Fötus zur Welt bringt. Sie war wahrscheinlich in der 12-13 Woche schwanger.

    Annika spricht zu der Zeit nur mit wenigen Menschen über die stille Geburt, weil sie das Gefühl hat, ihr würde sowieso niemand glauben, weil ja die Ärztin auch nicht geglaubt hat, dass sie je schwanger war.

    Auch die Beziehung zerbricht daran, dass Annika mit ihrem Partner kaum über die Fehlgeburt sprechen kann.

    Sechs Jahre später ist sie glücklich in einer neuen Beziehung und kann offen mit ihrem neuen Partner über ihre erste Schwangerschaft und Geburt sprechen.

    Als die beiden beschließen eine Familie zu gründen geht Annika das erste Mal seit Beginn ihrer ersten Schwangerschaft zu einer Frauenärztin. Diese ist sehr verständnisvoll, hört geduldig zu und macht sofort einen Hormontest, da Annikas Zyklus seit der ersten Geburt ihres Sternenkindes unregelmäßig ist.

    Der Test ergibt, dass Annika einen Hormonschwäche hat und die Ärztin rät ihr zum assistieren Schwangerwerden. Das heißt, dass Annika regelmäßig Hormone bekommt und per Ultraschall geprüft wird, ob die Follikel heranreifen. Dann bekommt sie Hormone, um den Eisprung auszulösen.

    Die Prozedur läuft reibungslos und Annika ist tatsächlich schwanger. Der Test, den sie zu Hause macht, ist erstmal negativ, aber in der Frauenarztpraxis wird die Schwangerschaft festgestellt, auch wenn die Hormonwerte noch sehr niedrig sind.

    Annika nimmt bis in den 5. Monat hinein Progesteron und die Schwangerschaft bleibt bestehen.

    Ihr Baby wächst sehr schnell und ihr Zervix verkürzt sich schneller, als es in der Schwangerschaft üblich ist. Sie wird mit Zervixinsuffizienz diagnostiziert und muss 9 Wochen im Krankenhaus im Bett liegen bleiben.

    Kurz nach dem sie aus dem Krankenhaus entlassen wird, in der 33. Schwangerschaftswoche, beginnt die Geburt und nur wenige Stunden später kommt ihr Sohn im Krankenhaus zur Welt.

    Obwohl er ein Früchten ist, wiegt er 3kg und muss nur 10 Tage im Krankenhaus bleiben.

    Als Annikas Zyklus nach der Geburt ihres Sohnes zurückkehrt, lassen ihr Mann und sie es drauf ankommen und Annika wird wieder schwanger. Doch leider bleibt auch diese Schwangerschaft nicht bestehen und sie bekommt ein zweites Sternenkind in der 13. Schwangerschaftswoche.

    Kurz darauf durchlaufen sie zum zweiten Mal den assistierten Schwangerwerden Prozess mit der Frauenärztin und nach ein paar Versuchen klappt es und Annika ist wieder schwanger.

    Da ihr Zervix wieder sehr schnell kürzer wird und das Kind wieder groß zu sein scheint, verschreibt ihre Ärztin ihr ein Pessar, was dazu führt, dass Annika bis zur 40. Schwangerschaftswoche kommt.

    Ihr zweiter Sohn kommt dann in unter einer Stunde mit 4880g zu Hause zur Welt.

    60 | Anna Zimmermann – 2 vaginale Geburten, Einleitung im Krankenhaus, Hausgeburt im Wasser mit Doula-Begleitung

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    Anna hat lange hormonell verhütet und geht davon aus, dass es mit dem Schwangerwerden länger dauern könnte. Aber zu ihrer großen Überraschung wird sie nach nur wenigen Monaten schwanger.

    Anna möchte sich gerne in der Schwangerschaft von einer Hebamme begleiten lassen, aber kann keine finden, obwohl sie sich gleich auf die Suche macht.

    In der Schwangerschaft wird sie immer wieder mit Diagnosen oder Verdachts-Diagnosen konfrontiert, die sie zutiefst verunsichern, obwohl sie eigentlich das Gefühl hat, dass es ihr und ihrem Baby gut geht.

    Da das Baby sehr klein eingeschätzt wird, wird ihr zum ET zur Einleitung geraten. Diese zieht sich über mehrere Tage im Krankenhaus hin, aber die Geburt geht nicht los. Erst als Anna gegen ärztlichen Rat nach Hause geht und sich dort ein wenig entspannt, platzt ihre Fruchtblase und die Geburt geht los.

    Anna und ihr Partner fahren zurück ins Krankenhaus. Zunächst ist Anna ganz in ihrem eigenen Fluss und kann die Wehen gut veratmen. Doch dann wird sie ans CTG angeschlossen und muss nochmal das Kreißzimmer wechseln. All das empfindet sie als höchst unangenehm und die Schmerzen werden immer unerträglicher.

    Als die Presswehen beginnen, wird sie vom Krankenhauspersonal gezwungen sich aufs Bett zu legen und bekommt einen Dammschnitt. Ihre Tochter wird geboren und sofort abgenabelt und ins Nebenzimmer gebracht.

    Die Atmung der Kleinen ist nicht gut, aber Anna besteht darauf sie auf die Brust gelegt zu bekommen, wo sich die Atmung ihrer Tochter schnell in den Normalbereich reguliert.

    Drei Monate nach der Geburt setzt Annas Zyklus wieder ein und als ihre Tochter sechs Monate alt ist, beschließen Anna und ihr Partner nicht mehr zu verhüten. Drei Monate später ist Anna wieder schwanger.

    Diesmal sucht sich Anna sofort eine Doula, die sie in der Schwangerschaft und zur Geburt begleitet.

    Mit der Doula arbeitet sie die erste Geburt auf und kommt zu dem Schluß, dass sie diesmal eine Hausgeburt im Wasser haben möchte.

    Durch einen Tipp ihrer Doula findet sie die Hausgeburtshebamme Cornelia Enning, die auf Wassergeburten zu Hause spezialisiert ist.

    Anna stellt sich die Geburt bis ins kleinste Detail vor.

    Als die Geburt beginnt, geht sie gleich in den Geburtspool und bleibt dort, bis ihre Tochter zur Welt kommt.

    Hebamme und Doula halten sich im Hintergrund und lassen Anna einfach in Ruhe gebären.

    Wenn du mehr über Annas Arbeit als Doula erfahren möchtest, findest du sie auf Instagram unter @annazimmermanns_raeubertoechter und ihrer Webseite https://www.raeubertoechter-akademie.de.

    59 | Leni – Mütterlich Assistierter Kaiserschnitt, 3 Kaiserschnittgeburten, 6 Fehlgeburten

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    Lenis erste Schwangerschaft verläuft unkompliziert und die Geburt beginnt mit einem Blasensprung.

    Ihre Hebamme scheint an diesem Tag keine Zeit oder Lust auf eine Geburt zu haben und Leni bekommt nicht die Unterstützung, die sie sich von einer privaten Hebamme erhofft hatte.

    Ihr Kind senkt sich nicht weit genug ins Becken ab und als die Hebamme eine Saugglockengeburt vorschlägt, lehnt Leni ab und entscheidet sich für einen Kaiserschnitt.

    Obwohl es Mutter und Kind gut geht, wird ihr ihr Sohn nur kurz gezeigt und dann zum Wiegen und Messen in einen anderen Raum gebracht, was sie noch heute als schmerzhaft in Erinnerung hat, weil sie sich der ersten Momente mit ihrem Kind beraubt fühlt.

    Die zweite Schwangerschaft verläuft auch ohne Komplikationen und Leni bereitet sich auf eine VBAC vor, doch als ihre Tochter den errechneten Termin überschreitet, entscheidet sie sich doch für eine Kaiserschnittgeburt.

    Die Hebamme, die sie dieses Mal zur Geburt dabei hat, unterstützt sie hervorragend und bereitet ein Bondingtuch vor, sodass Leni ihre Tochter gleich nach der Geburt zu sich auf die Brust nehmen kann.

    Als Leni und ihr Mann bereit für ein drittes Kind sind, erlebt Leni sechs Fehlgeburten hintereinander. Beim siebten Versuch klappt es dann und die Schwangerschaft bleibt bestehen.

    Doch leider nimmt sich Lenis Vater kurz nachdem positiven Schwangerschaftstest das Leben, weswegen Leni diese Schwangerschaft nicht genießen kann und von vielen Ängsten geplagt ist.

    Wenige Wochen vor dem geplanten Kaiserschnitt sieht sie auf Instagram ein Video eines Mütterlich Assistierten Kaiserschnitts in Australien und weiß sofort, dass sie das auch möchte.

    Bei einem Mütterlich Assistierten Kaiserschnitt gibt es kein OP Tuch und die Mutter hat sterile Handschuhe an, um sich das Kind selber aus dem Bauch heraus auf die Brust zu heben.

    Ihr Arzt ist einverstanden und ihre Hebamme informiert sich bei der australischen Ärztin über das Hygienekonzept.

    Wahrscheinlich ist die Geburt von Lenis Tochter der erste Mütterlich Assistierte Kaiserschnitt Österreichs und das ganze OP Team ist euphorisch und jubelt, als Leni sich ihre Tochter aus dem Bauch heraus auf die Brust zieht.

    Lenis Hebamme war Julia Friedreich und die Geburt wurde fotografiert von Bettina Schütz.

    58 | Sarah – 2 vaginale Geburten im Krankenhaus, Hyperemesis Gravidarum

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    Alle Infos zum Online Kurs zur symptothermalen Methode gibt es auf www.theamaillard.com/zyklus.

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    Sarah und ihr Mann sind schon mehrere Jahre zusammen und grade in eine neue Stadt gezogen, als Sarah überraschender Weise schwanger wird.

    Im ersten Trimester leidet sie an Hyeremesis Gravidarum und kann kaum etwas essen oder trinken. Weil sie stark an Gewicht verliert, muss sie sogar stationär im Krankenhaus behandelt werden.

    Zum Glück legt sich das Erbrechen ab dem vierten Monat, aber übel ist Sarah weiterhin bis zum Ende der Schwangerschaft.

    Für die Geburt suchen Sarah und ihr Mann sich ein kleines Krankenhaus aus, in dem sie  sich sehr geborgen fühlen.

    Die Geburt verläuft reibungslos und weil Sarah und ihr Mann sich im Krankenhaus so gut umsorgt fühlen, bleiben sie fünf Nächte dort.

    Als ihr Sohn zwanzig Monate alt ist, hört sie auf ihn zu stillen und wird kurz darauf zum zweiten Mal schwanger.

    Wieder leidet sie an Übelkeit und Erbrechen, aber es geht ihr nicht ganz so schlecht, wie in der ersten Schwangerschaft.

    Sarah entscheidet sich für die zweite Geburt wieder für das gleiche Krankenhaus. Dort kommt ihr jüngerer Sohn ohne Komplikationen zur Welt. Diesmal gehen sie und ihr Mann einige Stunden nach der Geburt mit dem Kleinen nach Hause.

    Im Wochenbett geht es Sarah total gut und sie geht bald schon wieder raus, kümmert sich um den Haushalt und nimmt auch oft ihren größeren Sohn auf den Arm. Nach einiger Zeit merkt sie dann aber, dass ihr das körperlich zu anstrengend wird und sorgt dafür, dass sie mehr Ruhe bekommt, auch wenn das heißt, den Haushalt öfter mal liegen zu lassen und ihren Großen nicht ständig zu tragen.