• Geburtsgeschichten

    17 | Menerva Hammad – 2 Geburten, Geburtstrauma, gerissene Placenta, Verdacht auf Down Syndrom

    Menervas zwei Schwangerschaften sind gezielt geplant; „ganz unromantisch“, wie sie selber sagt.

    In der ersten Schwangerschaft reißt Menerva zweimal die Plazenta, weshalb sie viel im Bett liegen muss. Dennoch schaffen sie und ihr Mann es noch ein paar mal zu verreisen und viel Zeit zu zweit zu verbringen, da ihnen bewusst ist, dass sie diese Zeit der Zweisamkeit bald nicht mehr haben werden.

    Für die Geburt wählen die beiden ein Wiener Krankenhaus mit gutem Ruf und die Hebammen, die Menerva dort zum Vorgespräch trifft sind ihr alle sympathisch.

    Am Tag der Geburt wird sie von ihrem Mann und ihrer Mutter in den Kreißsaal begleitet, wo sie zunächst von einer netten Hebamme betreut wird, mit der die Chemie stimmt. Diese hat jedoch einige Stunden später Feierabend und übergibt an eine Kollegin.

    Die neue Hebamme behandelt Menerva herablassend und verbringt nur wenig Zeit in ihrem Kreißzimmer.

    Menerva fühlt sich allein gelassen und nicht gehört. Als die Presswehen einsetzt, presst sie aus der Motivation heraus, dass, je schneller das Baby kommt, desto eher muss sie die Hebamme nicht mehr sehen.

    Ihre Tochter kommt gesund zur Welt, doch Menerva hat lange mit der Verarbeitung der traumatischen Geburtserfahrung zu tun.

    Am 25. November, dem Globalen Tag gegen Gewalt in der Geburtshilfe, auch Roses Revolution Day genannt wird, weil Betroffene an diesem Tag Rosen vor Kliniken ablegen oder direkt an Hebammen oder Ärzte geben, schreibt Menerva der Hebamme eine Email und bekommt eine abwertende Antwort.

    Als Menerva mit ihrer zweiten Tochter schwanger wird, wohnen sie und ihr Mann grade in Schottland. Beim ersten Ultraschall wird ihr gesagt, dass das Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit Down Syndrom und andere Behinderungen haben wird und ihr wird vorgeschlagen, dass sie das Kind abtreiben könne.

    Eine Abtreibung kommt für sie nicht in Frage. Bei ihrem nächsten Ultraschall in Wien kann die Ärztin nichts auffälliges finden, trotzdem bleiben Ängste und Zweifel ihr ständiger Begleiter in der Schwangerschaft.

    Für die Geburt hat Menerva diesmal ein anderes Wiener Krankenhaus gewählt und stellt eine Wahlhebamme ein.

    Ihre Fruchtblase platzt in der Straßenbahn, als sie grade auf dem Weg ins Krankenhaus ist, um ein paar Dokumente abzugeben.

    Ihre zweite Tochter kommt kerngesund zur Welt und Menerva erlebt diese Geburt, dank ihrer Hebamme, als selbstbestimmt und heilend.

    Mehr Informationen zu Menerva Hammad und ihrem Buch gibt’s auf ihrer Webseite und auf ihrem Instagram-Kanal.

    13 | Carina, Hausgeburt und Wochenbett in Holland, Ungeplante Schwangerschaft

    Als Carina einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt, fühlte sie sich zunächst etwas überrumpelt, da sie und ihr Freund zu dem Zeitpunkt nicht geplant hatten ein Kind zu kriegen.

    Zusammen sind die beiden dann zu einer Beratung von Pro Familia gegangen und haben diese mit einem klaren JA zu Schwangerschaft und Kind verlassen.

    Carina und ihr Freund wohnten zu Beginn der Schwangerschaft nicht zusammen und nicht mal im selben Land. Carina war in Deutschland, ihr Freund in den Niederlanden.

    Nach einigem Überlegen ist Carina dann zu ihrem Freund in die Niederlande gezogen und hat sich dort auf eine Hausgeburt vorbereitet.

    Ihr Sohn kam wie geplant mit der Unterstützung einer deutschen Hebamme zu Hause zur Welt.

    Wie in den Niederlanden üblich, bekamen Carina und ihr Freund nach der Geburt eine Wochenbett Doula zur Seite gestellt, die der junge Familie in den ersten Wochen mit Rat und Tat zur Seite stand.

    Mehr Informationen zu ungeplanten und ungewollten Schwangerschaften und den Beratungen von Pro Familia gibt es hier.

    25 | Stephi – VBAC, Stille Geburt, Hyperemesis

    ***TRIGGER WARNUNG***

    In dieser Folge wird eine stille Geburt in der 9. SSW beschrieben.

    An ihre erste Schwangerschaft und Geburt geht Stephi recht unbedarft ran.

    Sie ist gelernte Kinderkrankenschwester und vertraut darauf, dass die Ärzte und Hebammen im Krankenhaus sie sicher durch die Geburt begleiten werden.

    Ihre erste Tochter bringt sie vaginal zur Welt; während der Geburt wird ihr ein Dammschnitt gesetzt und eine Saugglocke verwendet.

    In ihrer zweiten Schwangerschaft leidet Stephi, wie in allen ihren Schwangerschaften unter extremer Übelkeit, der sogenannten Hyperemesis und muss einige Tage stationär im Krankenhaus deswegen behandelt werden.

    Zudem leidet sie in der zweiten Schwangerschaft und permanenten Angstzuständen und macht sich viel Sorgen um ihr Kind.

    Als sie ihre Ängste mit einer Ärztin bespricht, einigen sie sich darauf, dass Stephi in der 38. Schwangerschaftswoche eingeleitet wird.

    Der Einleitung mit Gel, folgt ein Wehenmittel und eine PDA und schlussendlich kommt ihr Sohn per Kaiserschnitt zur Welt.

    Weil Stephi im OP Panik bekommt, nachdem eine Ärztin ihr unangekündigt mit einer Pinzette in den Bauch piepst und Stephi denkt, sie wird schon aufgeschnitten, bevor die PDA wirkt, bekommt sie eine Vollnarkose.

    Erst nach dieser Erfahrung versteht Stephi, warum ihre beste Freundin Elli nach ihrer Kaiserschnittgeburt so gelitten hat. Elli gibt Stephi Trost und die beiden entwickeln zusammen eine Online Platform und einen Leitfaden für andere Frauen, um sich auf eine selbstbestimmte und sanfte Geburt nach einem Kaiserschnitt vorzubereiten.

    Stephis dritte Schwangerschaft hält nur 9 Wochen an. Schon vor dem Ultraschall spürt sie, dass etwas nicht stimmt und ist daher vorbereitet, als kein Herzschlag zu sehen ist.

    Sie entscheidet sich dazu, den Fötus im Krankenhaus zu gebären, den Fötus dann aber mit nach Hause zu nehmen, wo sie zusammen mit ihren Kindern und ihrem Mann eine kleine Beerdigung in einem Blumentopf im Wohnzimmer abhält und ihre älteste Tochter dem Sternenkind einen Namen gibt.

    Kurz nach ihrem Schwangerschaftsverlust wird Stephi wieder schwanger und diesmal bleibt die Schwangerschaft bestehen.

    Ihre zweite Tochter kommt genau ein Jahr, nachdem das Herz von ihrem Sternenkind aufgehört hat zu schlagen zur Welt.

    Stephi verwendet unter der Geburt ein TENS Gerät, um den körperlichen Schmerz zu verarbeiten und ihre Tochter kommt sehr schnell zur Welt.

    Mehr zu Stephis Arbeit findest du auf @kaiserschnittmamis.

    34 | Alexandra – Kinderwunsch, PCO, Clomifen, Kaiserschnitt, Baby Blues

    Alexandra hat mit Anfang zwanzig einen Kinderwunsch, der nicht gleich erfüllt wird.

    Aufgrund von PCO hat sie nur selten bis nie einen Eisprung.

    Mit Hilfe des Medikaments Clomifen wird sie dann letztendlich doch schwanger und genießt ihre Schwangerschaft sehr, auch wenn sie anfänglich oft Antibiotika einnehmen muss, da sie ständig Blasenentzündungen hat.

    Das Einsetzen der Wehen überrascht sie in der 38. Schwangerschaftswoche, da sie fest daran geglaubt hatte, über den Termin zu gehen.

    Nach vielen Stunden Wehenarbeit und vollständig geöffnetem Muttermund, kommt es zu einem Geburtsstillstand und Alexandras Tochter kommt per Kaiserschnitt zur Welt.

    In den folgenden Wochen und Monaten geht es Alexandra psychisch nicht gut, sie ist oft traurig und weint viel.

    Wie schon in ihren Kinderwunschjahren hilft es ihr, offen über den Baby Blues zu sprechen und sich Hilfe aus dem familiären Umfeld und dem Freundeskreis zu holen.

    33 | Anna Lena – Hebammengeleitete Geburt, Einleitung, Rizinusöl

    Anna Lena und ihr Partner haben einen Kinderwunsch und sind dann aber doch überrascht, dass Anna Lena so schnell schwanger wird.

    Anfänglich ist Anna Lena in der Schwangerschaft sehr nervös und findet es beruhigend, dass ihre Schwester, die angehende Hebamme ist, sie und das Baby zusätzlich zu den regulären ärztlichen Untersuchungen checkt.

    Anna Lena und ihr Partner bereiten sich zusammen mit einer Hebamme und Anna Lenas Schwester auf eine Hausgeburt vor, doch dann geht Anna Lena über den errechneten Termin und wird in der 42. Schwangerschaftswoche im Krankenhaus eingeleitet, nachdem alle Hausmittel, die eine Geburt einleiten können, nichts bewirken.

    Anna Lena gesteht ein, dass ihr das ganz recht ist, da sie gegen Ende der Schwangerschaft doch ein mulmiges Gefühl hinsichtlich der Hausgeburt hat.

    Die Geburt dauert 17 Stunden und Anna Lena empfindet sie als sehr schmerzhaft, doch mit Unterstützung ihres Partners, ihrer Schwester und der Hebamme schafft sie es ohne Schmerzmittel.