• Geburtsgeschichten

    16 | Paulina – Alleingeburt, Haptonomie, Selbstbestimmte Geburt

    Paulina ist ausgebildete Opernsängerin und als sie schwanger wird, lebt sie grade in Flensburg, wo sie am Theater eine Festanstellung hat, und ihr Mann, ein freischaffender Musiker, lebt in Köln.

    Zunächst verheimlicht Paulina ihre Schwangerschaft am Theater, da sie grade in den Proben zu einem Stück steckt, in dem sie die Hauptrolle spielt, aber ab der 20. SSW erhält sie ein Beschäftigungsverbot und zieht mit ihrem Mann nach Düsseldorf, wo auch ihre Familie lebt.

    Paulina und ihr Mann planen eine Hausgeburt und wenden Übungen aus der Haptonomie an, um schon während der Schwangerschaft mit dem Kind in Kontakt zu treten und ihm ein Gefühl von Akzeptanz und Geborgenheit zu vermitteln.

    Als die Wehen beginnen, verlässt sich Paulina ganz auf ihre Intuition und verbringt die meiste Zeit im Birthing Pool, den sie im Wohnzimmer aufgestellt haben.

    Ihr Mann unterstützt sie, indem er ihr Limonade bringt und die Dinge tut, um die sie ihn bittet.

    Die Hebamme rufen die beiden erst an, als die Presswehen einsetzen.

    Paulinas Tochter kommt auf der Yogamatte neben dem Pool zur Welt, noch bevor die Hebamme da ist.

    Erst ca. eine Stunde nach der Geburt kommt die Plazenta. Die Hebamme wird schon etwas unruhig, aber Paulina lässt sich nicht beirren und hört weiterhin auf ihr Gefühl, dass alles gut ist und die Plazenta schon kommen wird.

    15 | Christiane Förster, 3 Geburten, Krankenhausgeburt, Hausgeburt, Geburt ohne Hebamme

    Christiane (Nane) wurde mit Anfang zwanzig das erste Mal schwanger. Ihr damaliger Partner und Vater des Kindes lebte in Kenia, sie in Deutschland. 

    Schwanger wurde Nane, als sie in den Semesterferien bei ihrem Partner in Kenia war. Während der gesamten Schwangerschaft konnten sie und ihr Partner sich nicht sehen und die Beziehung stand auf wackligen Beinen.
    Dank der Fernsehshow „Nur die Liebe zählt“ mit Kai Pflaume, konnte der Vater ihres Sohnes jedoch für die Geburt, die ohne Komplikationen oder Interventionen in einem Krankenhaus stattfand, nach Deutschlang reisen.
    Die Beziehung hielt aber nicht und Nane zog ihren Sohn allein auf. Sie beendete noch ihr Studium in Ethnologie und Entwicklungssoziologie und fing im Anschluss eine Ausbildung zur Hebamme an.
    Sieben Jahre nach der Geburt ihres ersten Sohnes, bekam Nane mit ihrem heutigen Ehemann ihr zweites Kind. 
    Die Geburt war als Hausgeburt mit Begleitung einer örtlichen Hebamme geplant, nur verlief die Geburt so schnell, dass das Kind geboren war, bevor die Hebamme eintraf.
    Bei Nanes letzter Geburt im Corona-Sommer 2020, machte sich die Hebamme dann extra früh auf den Weg, um nicht wieder zu spät zu kommen und Nanes jüngste Tochter kam im Beisein der Familie und der Hebamme in der heimischen Badewanne zur Welt.

    14 | Yajata, 3 Geburten im Krankenhaus, Herzrasen in der Schwangerschaft, ausbleibendes Glücksgefühl

    Yajata hatte in allen drei Schwangerschaften starkes Herzrasen und war zum Teil arbeitsunfähig.

    Leider fühlte sie sich von ihren behandelnden Ärzten diesbezüglich nie gehört bzw. ernst genommen.

    Nach der Geburt ihres ersten Sohnes, bei der er einige medizinische Eingriffe gab, war Yajata sehr verunsichert, weil sich das totale Glücksgefühl, von dem ihr immer alle erzählt hatten und auf das sie auch wartete, sich einfach nicht einstellte.

    Anstatt der Glücksgefühle verspürte sie hauptsächlich Angst und Sorge um ihr Baby.

    Die zweite Geburt verlief für Yajata angenehmer als die erste, aber auch diesmal stellte sich kein großes Glücksgefühl ein.

    Bei der Geburt ihres jüngsten Kindes war Yajata dann vorbereitet, nicht in Glücksgefühlen zu schwimmen und war dann, wie sie selber sagt, einfach zufrieden und das war gut so.

    12 | Victoria, Krankenhausgeburt mit Wahlhebamme, Dammschnitt, Saugglockengeburt

    Victoria hat mit Anfang zwanzig eine Ausbildung zur Hebamme gemacht und danach für einige Zeit als Wochenbetthebamme in Berlin gearbeitet.

    Seit mehreren Jahren ist sie nun aber in einem anderen Beruf tätig.

    Für die Geburt ihrer Tochter in einem Wiener Krankenhaus stellt sie ein private Hebamme an, die sie bei der Geburt begleitet.

    Die Geburt beginnt in der Nacht und nach ein paar Stunden Wehenarbeit zu Hause vereinbart sie mit ihrer Hebamme ins Krankenhaus zu kommen, um sich mit dieser dort zu treffen.

    Im Krankenhaus entscheidet sich Victoria für eine PDA, da sie aufgrund des Schlagmangels schon sehr erschöpft ist.

    Durch die Entspannung der PDA geht die Geburt gut voran und die Presswehen setzen ein.

    Obwohl ihre Tochter schon fast da ist, fehlt der letzte Ruck und Victoria bekommt von der Hebamme einen Dammschnitt gesetzt und ihre Tochter wird per Saugglocke geholt.

    Die Kleine ist glücklicher Weise sofort superfit und hat weder eine Beule noch Schmerzen von der Saugglocke.

    Das Stillen klappt zunächst sehr gut, doch da ihre Tochter nur langsam an Gewicht zunimmt, lässt sich Victoria vom Kinderarzt dazu überreden auf Flaschennahrung umzustellen.

    11 | Josephine Lorenzon, Sternenkindgeburt, 2 Hausgeburten, Plötzlicher Kindstod im Mutterleib

    Josephine und ihr Freund waren noch nicht lange zusammen, als sie unerwartet schwanger wurde. Trotz anfänglicher Unsicherheiten, war die Vorfreude auf das gemeinsame Kind groß.

    Zwischen Weihnachten und Silvester fahren die beiden nach Italien, um dort mit der Familie von Josephines Freund ins neue Jahr zu feiern. Zwischen den Jahren merkt Josephine, dass etwas nicht stimmt. Ihr Baby bewegt sich nicht mehr und sie hat ein komisches Gefühl.

    Erst schiebt sie es auf den Stress des Reisens und der Feiertage, doch schließlich fährt sie doch mit ihrem Freund und dessen Vater in ein Krankenhaus.

    Zwar spricht sie zu der Zeit kaum Italienisch, doch sie versteht die Worte des Arztes, der einen Ultraschall macht und keinen Herzschlag finden kann. Ihr Baby ist im Mutterleib verstorben.

    Noch am selben Tag fliegen Josephine und ihr Freund zurück nach Deutschland, wo sie einige Tage später ihre tote Tochter zur Welt bringt.

    Der Schmerz und die Trauer sind in den folgenden Wochen und Monaten unendlich und Josephine hat Tage, an denen sie es kaum aus dem Bett schafft.

    Eine Freundin fragt sie, was sie tun würde, wenn es kein wenn und aber gäbe und Josephine antwortet spontan: „Alleine nach Bali fliegen“ und macht den Trip dann tatsächlich.

    Auf Bali kennt niemand ihre Geschichte und mit viel Yoga und Meditation findet Josephine zurück zu sich selber und fliegt mit der Klarheit zurück nach Deutschland, dass sie auf jeden Fall mit ihrem Partner Kinder haben möchte.

    Josephines nächste Schwangerschaft verläuft ohne jegliche Komplikationen und sie bringt einen gesunden Jungen zu Hause zur Welt.

    Ihre dritte Schwangerschaft ist geprägt von Corona, aber auch diesmal läuft alles reibungslos und Josephine gebärt ihr drittes Kind und ihre zweite Tochter.