• Geburtsgeschichten

    36 | Katrin – Geburtshaus, Hypnobirthing, Früher Abort, hoher Blutverlust

    Katrin wird beim ersten Versuch schwanger und obwohl leise Zweifel da sind, ob es nicht noch ein bisschen früh für ein Kind ist, freuen sie und ihr Mann sich sehr.

    Kurz nachdem die Schwangerschaft auch vom Arzt bestätigt wird, fahren die beiden zum Campen in den Spreewald. Auf dem Campingplatz hat Katrin dann einen Abgang.

    Der Verlust der Schwangerschaft macht Katrin zwar traurig, gleichzeitig ist sie aber auch fasziniert von der Weisheit ihres Körpers und ist dankbar dafür, dass die nicht lebensfähige Schwangerschaft von alleine erkannt und unterbrochen hat.

    Einige Monate später ist sie erneut schwanger und die Schwangerschaft bleibt bestehen.

    Katrin und ihr Mann entscheiden sich dazu, für die Geburt ins Geburtshaus zu gehen.

    Zum Ende der Schwangerschaft will Katrin einfach nur noch, dass das Kind kommt. Sie geht einige Tage über den errechneten Termin, aber dann fangen endlich die Wehen an.

    Ihr Sohn kommt gesund zur Welt, doch Katrins Placenta löst sich nicht von alleine und sie verliert viel Blut, weshalb die Hebamme den Notarzt ruft.

    Katrin bleibt dank Hypnobirthing die ganze Zeit über ganz ruhig, was die Sanitäter etwas verblüfft. 

    Auf dem Weg ins Krankenhaus macht sie eine sehr unangenehme Erfahrung mit dem Notarzt, die ihr nach der Geburt noch einige Zeit zu schaffen macht.

    Katrins Placenta wird operativ entfernt und nach einigen Stunden kommen ihr Mann und Sohn zu ihr ins Krankenhaus, wo sie einige Tage bleiben. Danach verbringen sie noch eine Nacht als Familie im Geburtshaus, bevor sie ihren kleinen Sohn mit nach Hause nehmen.

    35 | Elli – 2 sehr unterschiedliche Kaiserschnittgeburten

    Auf ihre erste Geburt bereitet sich Elli nicht im Detail vor, da sie einfach drauf vertraut, dass schon alles gut gehen wird.

    Ihr Kind kommt per Sectio zur Welt, womit sie lange Zeit zu kämpfen hat.

    Auf die nächste Geburt bereitet sie sich intensiv vor. Diesmal soll alles anders werden und sie schreibt einen detaillierten Geburtsplan.

    Da die Herztöne ihres Kindes unter der Geburt immer wieder stark abfallen und sich nicht gut erholen, kommt es wieder zu einem Kaiserschnitt.

    Doch Elli kann durchsetzen, dass sie nicht unter Vollnarkose ist, sondern noch schnell eine Spinalanästhesie bekommt und dass ihr Kind ihr schnellstmöglich auf die Brust gelegt wird.

    Im Gegensatz zur ersten Geburt empfindet sie die zweite nicht als traumatisch.

    Ellis Arbeit findest du hier oder auf Instagram.

    24 | Maria – 3 schnelle vaginale Geburten, Vena-Cava-Syndrom

    Marias Mann ist fast 30 Jahre älter als sie und hat schon drei erwachsene Kinder, als die beiden sich kennenlernen. Für Maria steht fest, dass sie eigenen Kinder will und ihr Mann hat auch nichts dagegen weitere Kinder zu kriegen.

    Als Maria nicht gleich beim ersten Versuch schwanger wird, ist sie etwas enttäuscht, muss aber nicht lange warten, da sie im nächsten Zyklus schwanger wird.

    Die Schwangerschaft verläuft weitgehend problemlos, nur hat sie, wie auch in den folgenden Schwangerschaften mit dem Vena-Cava-Syndrom zu kämpfen und fällt schnell in Ohnmacht, wenn sie zu lange auf dem Rücken liegt.

    Maria und ihr Mann leben während der ersten Schwangerschaft in Holland und Maria wird ausschließlich von Hebammen betreut.

    Die Geburt ist als Hausgeburt geplant, doch Maria hat Mekonium im Fruchtwasser und muss daraufhin uns Krankenhaus verlegt werden. 

    Ihr Sohn kommt wenige Minuten, nachdem sie im Krankenhaus ankommt zur Welt. Die Geburt hat insgesamt nur fünf Stunden gedauert.

    Zwischen der ersten und zweiten Schwangerschaft hat Maria einen frühen Schwangerschaftsverlust.

    Ihr zweiter Sohn kommt in einem deutschen Provinzkrankenhaus zur Welt. Wieder geht die Geburt sehr schnell, diesmal sind es nur vier Stunden.

    Ihre Tochter kommt zwei Jahre später im selben Krankenhaus zur Welt, in nur drei Stunden.

    Maria hat ein wunderschönes Journal für nach der Schwangerschaft entworfen. Dieses findest du hier.

    Marias Instagram findest du hier.

    19 | Denise, Zwillingsschwangerschaft, starke Übelkeit, geplanter Kaiserschnitt

    Denise und ihr Partner hatten einen Kinderwunsch, weshalb die Schwangerschaft keine große Überraschung war.

    Was jedoch überraschend war, waren die zwei Punkte, die auf dem ersten Ultraschall sichtbar waren: Denise sollte Zwillinge bekommen!

    Im ersten Trimester hatte Denise mit extremer Übelkeit zu kämpfen, musste sich häufig übergeben und kein Hausmittelchen sollte helfen.

    Glücklicher Weise legte sich die Übelkeit nach den ersten drei Monaten und Denise konnte ihre Schwangerschaft recht beschwerdefrei verbringen.

    Gemeinsam mit ihrer Ärztin und einer Hebamme trafen Denise und ihr Partner die Entscheidung, dass die Zwillinge per geplantem Kaiserschnitt zur Welt kommen sollten.

    Die Tage und vor allem die letzten Stunden vor dem OP Termin war Denise sehr aufgeregt.

    Der Kaiserschnitt verlief reibungslos und sehr schnell. Die Stimmung im OP, so beschreibt es Denise, erschien ihr „sportlich“. Das Team war energetisch und routiniert und leider nicht ganz so besinnlich oder einfühlsam, wie sie es sich für die Geburt ihrer Kinder gewünscht hätte.

    17 | Menerva Hammad – 2 Geburten, Geburtstrauma, gerissene Placenta, Verdacht auf Down Syndrom

    Menervas zwei Schwangerschaften sind gezielt geplant; „ganz unromantisch“, wie sie selber sagt.

    In der ersten Schwangerschaft reißt Menerva zweimal die Plazenta, weshalb sie viel im Bett liegen muss. Dennoch schaffen sie und ihr Mann es noch ein paar mal zu verreisen und viel Zeit zu zweit zu verbringen, da ihnen bewusst ist, dass sie diese Zeit der Zweisamkeit bald nicht mehr haben werden.

    Für die Geburt wählen die beiden ein Wiener Krankenhaus mit gutem Ruf und die Hebammen, die Menerva dort zum Vorgespräch trifft sind ihr alle sympathisch.

    Am Tag der Geburt wird sie von ihrem Mann und ihrer Mutter in den Kreißsaal begleitet, wo sie zunächst von einer netten Hebamme betreut wird, mit der die Chemie stimmt. Diese hat jedoch einige Stunden später Feierabend und übergibt an eine Kollegin.

    Die neue Hebamme behandelt Menerva herablassend und verbringt nur wenig Zeit in ihrem Kreißzimmer.

    Menerva fühlt sich allein gelassen und nicht gehört. Als die Presswehen einsetzt, presst sie aus der Motivation heraus, dass, je schneller das Baby kommt, desto eher muss sie die Hebamme nicht mehr sehen.

    Ihre Tochter kommt gesund zur Welt, doch Menerva hat lange mit der Verarbeitung der traumatischen Geburtserfahrung zu tun.

    Am 25. November, dem Globalen Tag gegen Gewalt in der Geburtshilfe, auch Roses Revolution Day genannt wird, weil Betroffene an diesem Tag Rosen vor Kliniken ablegen oder direkt an Hebammen oder Ärzte geben, schreibt Menerva der Hebamme eine Email und bekommt eine abwertende Antwort.

    Als Menerva mit ihrer zweiten Tochter schwanger wird, wohnen sie und ihr Mann grade in Schottland. Beim ersten Ultraschall wird ihr gesagt, dass das Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit Down Syndrom und andere Behinderungen haben wird und ihr wird vorgeschlagen, dass sie das Kind abtreiben könne.

    Eine Abtreibung kommt für sie nicht in Frage. Bei ihrem nächsten Ultraschall in Wien kann die Ärztin nichts auffälliges finden, trotzdem bleiben Ängste und Zweifel ihr ständiger Begleiter in der Schwangerschaft.

    Für die Geburt hat Menerva diesmal ein anderes Wiener Krankenhaus gewählt und stellt eine Wahlhebamme ein.

    Ihre Fruchtblase platzt in der Straßenbahn, als sie grade auf dem Weg ins Krankenhaus ist, um ein paar Dokumente abzugeben.

    Ihre zweite Tochter kommt kerngesund zur Welt und Menerva erlebt diese Geburt, dank ihrer Hebamme, als selbstbestimmt und heilend.

    Mehr Informationen zu Menerva Hammad und ihrem Buch gibt’s auf ihrer Webseite und auf ihrem Instagram-Kanal.